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Moritz Bleibtreu will als Produzent neues Migranten-Kino erschaffen
Der Schauspieler Moritz Bleibtreu will als Produzent gezielt ein neues Migranten-Kino erschaffen. "Wir erzählen von der Minderheit mit der Minderheit für die Minderheit", sagte Bleibtreu der Wochenzeitung "Die Zeit" über sein Debüt als Produzent. Mit "Nur Gott kann mich richten" und "Familiye" kommen nächstes Jahr gleich zwei von ihm mitproduzierte Filme ins Kino, die beide im kriminellen Migranten-Milieu in Deutschland spielen. Der Schauspieler und Produzent sprach auch über Ehre, Machismo und seine Kindheit im von Einwanderern geprägten Stadtteil St. Georg in Hamburg. "Diese Filme sind nicht mit dem Blick von außen gemacht", sagte Bleibtreu. Das sei ihre Besonderheit. Weil er den Lebensstil seiner Mutter als Punkrockerin ablehnte, habe er sich als Kind den Familien seiner türkischen Nachbarskinder zugewandt. "Der Deutsche oder der Kanake - ich habe mich damals für die andere Seite entschieden. Während ich mit meinen türkischen Jungs aufwuchs, lehnte ich die konventionellen deutschen Familien ab." Über seine neuen Filme sagte Bleibtreu: "Dieses Kino transportiert auch ein Ideal von Familie und Zusammenhalt, das in unserer Gesellschaft etwas verlorengegangen ist." Die Regeln und Gesetze des migrantischen Milieus seien sehr direkt. Begriffe wie Ehre, Würde und Stolz hätten eine konkrete Bedeutung. Den Vorwurf, dass seine Filme frauenfeindlich seien, wies er jedoch zurück: "Es ist halt wirklich ein vollkommener Quatsch." Das Frauenbild von Einwanderern aus dem Irak, aus Kurdistan oder der Türkei sei zwar ein gänzlich anderes, aber deshalb nicht frauenfeindlich. "So einfach ist das nicht", sagte Bleibtreu. © dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
NEWS25-Meldung vom 06.12.2017 - 11:15 Uhr
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